Wohnraumlüftung

Lüften für Ihre Gesundheit

Achten Sie auf sich und Ihre Gesundheit? Treiben Sie Sport? Ernähren sich bewusst und gehen regelmäßig zur Vorsorge? Da liegt es doch auf der Hand, dass zu einem gesunden Leben auch gute, frische Luft gehört. Eigentlich das Essenziellste überhaupt und doch so oft vernachlässigt, vor allem in Wohnräumen und Büros.

Die meiste Zeit des Tages halten sich Leute heutzutage nicht im Freien, sondern in Gebäuden bzw. den darin befindlichen Räumen auf. Daher ist das Thema Raumklima etwas, das uns durchaus beschäftigen sollte. Denn ein gutes Raumklima hat großen Anteil an körperlichem und seelischem Wohlbefinden. Ein schlechtes Raumklima dagegen hat auf Dauer tatsächlich negative gesundheitliche Auswirkungen bis hin zu handfesten Krankheiten.

Schlechte Luft

Verbrauchte, schlechte Luft hat viele Auswirkungen auf uns und unsere Gesundheit. Oft stellen wir fest, dass uns frische Luft fehlt, wenn wir uns müde und schlapp fühlen, schnell Kopfschmerzen bekommen oder in extremen Fällen das Luftholen schwer fällt. All diese Symptome können Anzeichen für fehlende Lüftung und damit einhergehende schlechte Qualität der Atemluft sein.

Verbrauchter Sauerstoff?

Doch was ist eigentlich schlechte und verbrauchte Luft? Oftmals trifft man auf die Annahme, Luft sei verbraucht, weil der Sauerstoff verbraucht sei. Diese Annahme ist allerdings ein Mythos und im Regelfall ist es nicht fehlender Sauerstoff, der die Luft stickig macht. Ein Beispiel zur Veranschaulichung: Ein 20 m² Zimmer fasst rund 10.000 Liter Sauerstoff in der Luft. Ein Erwachsener benötigt pro Stunde je nach Anstrengungsgrad 15 bis 50 Liter Sauerstoff. Das heißt, in besagtem Zimmer können sich sehr viele Menschen ziemlich lange aufhalten und atmen bis ohne Luftaustausch ein Sauerstoffmangel bemerkbar wird.

Der Münchener Chemieprofessor Max Pettenkofer führte schon 1858 den Eindruck verbrauchter Luft auf das vom Menschen als Stoffwechselprodukt ausgeatmete Kohlendioxid zurück. Neueren Erkenntnissen zufolge sind es gerade höhere Konzentrationen an Kohlendioxid in Räumen, die zu Müdigkeit, Konzentrationsproblemen oder dem Empfinden führen, dass die Luft stickig und verbraucht ist. Bei der Lüftung ersetzt man also vor allem die mit Kohlendioxid angereicherte Luft durch frische, kohlendioxidarme Luft.

Feuchtigkeit und falsche Temperatur

Doch nicht nur verunreinigte oder stark kohlendioxidhaltige Luft fallen in die Rubrik schlecht Luft. Auch zu warme, zu kalte und zu feuchte oder zu trockene Luft können die Gesundheit beeinträchtigen.

Je mehr Personen sich in einem Raum aufhalten und je besser der Raum isoliert ist, desto höher ist mit zunehmender Dauer nicht nur der Schadstoffgehalt, sondern auch der Gehalt an Wasserdampf, also die Feuchtigkeit in der Luft (bei 4 Personen bis zu 12 Liter täglich). Das kann beispielsweise zu Schimmelbildung führen und somit unsere Gesundheit nachhaltig schädigen.

Auf der anderen Seite wird die Raumluft vor allem in den Wintermonaten tendenziell zu trocken, da auch die Außenluft, die bei einer Lüftung einströmt, aufgrund der niedrigeren Temperaturen insgesamt viel trockener ist. In der Tat kann die Luft im Winter in Innenräumen auf unter 30 % Wasserdampfsättigung fallen. Dann wird sie oft als unangenehm empfunden und kann sich tatsächlich nachteilig auswirken, vor allem auf die oberen Atemwege. Trockene Schleimhäute, Reizungen, Atemwegserkrankungen, Husten, Schnupfen treten auch aufgrund zu trockener Luft gehäuft auf.

Ein anderes Thema ist die Raumtemperatur. Man merkt subjektiv sehr schnell, wenn es zu kalt oder zu warm ist. Vor allem, wenn es zu kalt ist, neigen Menschen schneller zu Erkältungen oder anderen Krankheiten. Als behaglich werden normalerweise Temperaturen im Bereich von 17 bis 24 °C empfunden.

Giftstoffe in der Raumluft

Schlechte Luft kann aber noch aus ganz anderen Quellen herrühren. Zum Beispiel aus Baumaterialien. Dämmstoffe, lösemittelhaltige Lacke, Klebstoffe, ausgasende Kunststoffe wie PVC-Böden, Kunststoffteppiche etc. Vor allem Lösungsmittel können schon bei geringen Konzentrationen die Lungenzellen angreifen. Bei Belastungen dieser Art ist es nicht mehr allein mit einer guten Lüftung getan, da diese Stoffe ständig aus den Materialien ausdünsten und nicht mit einer Lüftung abgeführt werden können. Wirklich hilft hier nur, von Anfang an darauf zu achten, dass solche Baustoffe erst gar nicht am eigenen Haus verbaut werden, bzw. keine entsprechend behandelten Möbel und Gegenstände ins Haus kommen. Oder man identifiziert die entsprechenden Giftschleudern und schafft diese aus dem Haus. Viele Krankheiten, bei denen man rätselt, woher sie kommen, werden letztendlich auf Ausdünstungsgifte aus Baustoffen oder Möbeln, aber auch mit entsprechenden Mitteln behandelten Kleidungsstücken usw. zurückgeführt. Das Beste, das sie für Ihre Gesundheit tun können ist, sich dieser Krankheitsquellen zu entledigen.

Dezentrale oder zentrale Raumlüftung

Eine Lösung der beschriebenen Probleme, abgesehen natürlich von der Entfernung von künstlichen Giftstoffen in verbauten Materialien, kann gegenüber der herkömmlichen, regelmäßigen Fensterlüftung die kontrollierte Wohnraumlüftung bieten. Bei Bestands- und Altbauten eignen sich Systeme für dezentrale Einzelraumlüftung, da diese leicht nachträglich installierbar sind. Bei Neubauobjekten kann ein zentrales Lüftungssystem direkt bei der Planung berücksichtigt werden. Aber auch beim Neubau sind dezentrale Lüftungsgeräte gut einsetzbar, wenn man auf eine zentrale Lüftung verzichten will. Dezentrale Anlagen bieten sich zudem als platzsparende Alternative zu zentralen Anlagen an, da weitgehend auf das Verlegen von Lüftungsrohren verzichtet werden kann.

Bei korrektem Einsatz und fachgerechter Wartung, die speziell bei dezentralen Anlagen sehr einfach ist, sorgen Lüftungsanlagen für angenehm temperierte und vor allem gesunde Luft mit ausreichend Sauerstoff, befreit von Schmutzpartikeln. Zudem wird die Luft von überschüssiger Feuchtigkeit befreit. Und falls die Luft einmal zu trocken erscheint, kann die Feuchtigkeit bei entsprechender Konfiguration durch Feuchtesensoren festgestellt werden und aus der Abluft zurückgewonnen werden, sodass im Raum angenehme Atemluft herrscht.

Fazit

Fakt ist: Frische Luft stärkt das Immunsystem, regt den Stoffwechsel an, verbessert den Blutdruck und macht uns glücklicher. Wenn Sie dauerhaft für frische und gute Luft in Ihren Wohnräumen sorgen, machen Sie auf jeden Fall eine gute und nachhaltige Investition in Ihre Gesundheit! Ob mit richtig ausgeführtem manuellem Lüften oder mit Unterstützung durch ein mechanisches Lüftungssystem, bleibt letztlich Ihnen selbst überlassen. Nur, Ihrer Gesundheit zuliebe, vernachlässigen Sie das richtige Lüften nicht.

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